Für viele Angler mag das Knoten binden eine lästige Notwendigkeit sein. Doch die Wahrheit ist: Der richtige Knoten kann den Unterschied zwischen einem erfolgreichen Angeltag und einer Geschichte über den „großen Fisch, der entkam” ausmachen. In diesem Artikel erklären wir, warum Knoten beim Angeln so wichtig sind, wie sie die Tragkraft beeinflussen und warum verschiedene Situationen unterschiedliche Knoten erfordern.
Die Bedeutung von Knoten beim Angeln
1. Verbindung zwischen Angler und Fisch
Knoten sind das einzige Bindeglied zwischen Ihnen und dem Fisch. Sie verbinden Ihre Angelschnur mit dem Haken, dem Vorfach oder dem Köder. Ein schwacher Knoten ist wie ein schwaches Glied in einer Kette – er wird unter Belastung als erstes nachgeben.
2. Erhaltung der Schnurstärke
Ein gut gebundener Knoten erhält einen Großteil der ursprünglichen Schnurstärke. Je nach Knoten und Ausführung können 70-95% der Schnurstärke erhalten bleiben. Ein schlecht gebundener Knoten kann die Tragkraft Ihrer Schnur um 50% oder mehr reduzieren!
3. Anpassung an verschiedene Angelsituationen
Verschiedene Angelszenarien erfordern unterschiedliche Knoten. Ein Knoten, der beim Forellenangeln perfekt funktioniert, ist möglicherweise nicht die beste Wahl für das Big Game Fishing im Meer.
Wie Knoten die Tragkraft beeinflussen
1. Reibung und Hitze
Beim Festziehen eines Knotens entsteht Reibung, die Hitze erzeugt. Diese Hitze kann die Schnur schwächen, insbesondere bei Monofilament und Fluorocarbon. Daher ist es wichtig, Knoten vor dem endgültigen Festziehen anzufeuchten, um die Reibung zu reduzieren.
2. Druckpunkte
An den Stellen, an denen die Schnur sich selbst kreuzt oder scharf umbiegt, entstehen Druckpunkte. Diese Punkte sind besonders anfällig für Beschädigungen und Brüche unter Belastung. Gut konzipierte Knoten verteilen die Last gleichmäßiger und reduzieren diese Schwachstellen.
3. Schnurstruktur
Verschiedene Schnurtypen (Monofilament, Fluorocarbon, Geflochtene) haben unterschiedliche Eigenschaften. Einige Knoten funktionieren besser mit bestimmten Schnurtypen als andere. Zum Beispiel eignet sich der Palomar-Knoten hervorragend für geflochtene Schnüre, während der verbesserte Clinch-Knoten gut für Monofilament ist.
Warum verschiedene Situationen unterschiedliche Knoten erfordern
1. Schnurstärke und -typ
Dünne Schnüre erfordern oft andere Knoten als dicke Schnüre. Geflochtene Schnüre benötigen in der Regel Knoten mit mehr Wicklungen, um zu verhindern, dass sie durchrutschen.
2. Zielfisch und Umgebung
Große, kampfstarke Fische erfordern stärkere Knoten als kleinere Fische. Angeln in felsigen Gebieten kann Knoten erfordern, die besser gegen Abrieb geschützt sind.
3. Ködertyp und Präsentation
Manche Knoten geben dem Köder mehr Bewegungsfreiheit, was bei bestimmten Angeltechniken wichtig sein kann. Der Rapala-Knoten zum Beispiel eignet sich hervorragend für Wobbler, da er eine natürlichere Bewegung ermöglicht.
4. Schnelligkeit vs. Stärke
In manchen Situationen, wie beim aktiven Spinnfischen, kann es wichtiger sein, einen Knoten schnell binden zu können. In anderen Fällen, wie beim gezielten Angeln auf Großfische, ist die absolute Stärke des Knotens entscheidend.
Fazit: Die Kunst des Knotenbindens
Das Beherrschen verschiedener Angelknoten ist eine Kunst, die Zeit und Übung erfordert. Aber es ist eine Investition, die sich auszahlt. Hier sind einige abschließende Tipps:
- Üben Sie regelmäßig: Binden Sie Knoten auch zu Hause, nicht nur am Wasser.
- Lernen Sie verschiedene Knoten: Jeder Knoten hat seine Stärken und Schwächen.
- Wählen Sie den richtigen Knoten für die Situation: Berücksichtigen Sie Schnurtyp, Zielfisch und Angelmethode.
- Achten Sie auf die Ausführung: Ein perfekter Knoten ist nur so gut wie seine Ausführung.
- Testen Sie Ihre Knoten: Üben Sie, Knoten unter verschiedenen Bedingungen zu binden und zu testen.
Denken Sie daran: Der beste Angler ist nur so gut wie sein schwächster Knoten. Mit dem richtigen Wissen und etwas Übung werden Ihre Knoten zu Ihrer stärksten Verbindung zum Fisch. Petri Heil!